Wednesday, March 26, 2008

Peru und Kuélap

Zurueck in Peru, juhuuu! Das ist ne Geschichte fuer sich, n bisschen werd ich erzaehlen.

In Vilcabamba wars mal wieder soo schoen, dass ich nich, wie urspruenglich geplant 1 Tag dort blieb, sondern fast eine Woche! Von dem Ausflug in den Park hab ich ja schon berichtet und danach hatte ich eigentlcih vor, gleich aufzubrechen. Dann waren aber so nette Leute in dem paradiesischen Hostal das ein Tag mehr oder weniger doch auch nicht schmerzt und am naechsten Tag fuhren keine Busse... so hatte ich also noch ein bisschen gemuetlcihe Zeit dort, die ich noch um Wochen haette verlaengern koennen, bin dann aber am Samstag endlich endlcih losgekommen.
Ja, so gings dann mit Bus Nr.1 nach Zumba, ein nichterwaehnenswertes Kaff. Die Strecke dort hin war sehr spektakulaer, besonders mit Jose, dem netten Naturguide neben mir, der mir so einiges ueber die Berge und ihre Entstehung erzaehlte und mich immer auf saemtliche Hoodoos und Gesichter in den Felsen und tolle Pflanzen... aufmerksam machte.
Von dort dann Abends mit einem offenen, unbequemen Laster-Bus in die Grenzstadt La Balsa. Obwohl wir Vilcabamba schon morgens recht frueh verliessen, wars schon dunkel als wir dort ankamen. Matt hat sich entschlossen mitzukommen um auch noch ein paar Ruinen zu sehen, bevor er wieder heim muss. Und ich war dann recht froh, dass er dabei war! La Balsa war naemlih nur ein gaanz kleines Doerfchen, mit 5 Haeusern auf der einen Seite des Flusses und 7 auf der anderen und Gringos scheinen dort noch unbekannt zu sein. Es war ein herrlicher Abend mit wunderschoenem Vollmondaufgang hinter den von Nebelbaenken behangenen sanften Bergen. Diese Grenze scheint wirklcih nicht sehr oft ueberquert zu werden und ist sowas ab vom Schuss, so mussten wir den Grenzwaerter bei sich zuhause rausklingeln, um von ihm dann im stinkenden Unterhemd ins Land aufgenommen zu werden.
Fuer saemtliche Busse und Taxen waren wir schon zuspaet dran und das Hostel dort war irgendwie auch tot und leer. Aber nach bisschen warten mit Karten im Restaurant fanden sich ploetzlich Leute die uns in die naechste Ortschaft mitnahmen. Am naechsten Tag gings aehnlich weiter. Windige Bergstraesschen entlang, in denen wir so manche Male im Schlamm stecken blieben, dann um riesige Landrutsche laufen mussten um auf der anderen Seite auf ein neues Taxi zu warten. Dann Bus ins naechste Dorf, dann warten, dann Bus ins naechste Dorf, dann warten dann mit Taxi weiter..... War mal wieder Abend als wir endlich endlich in Chachapoyas ankamen.
Schon irre die Reise! Ich wollte nach Chachapoyas nur um die Ruinen zu sehen. Dafuer 2 Tage Schlammschlachtfahrten um die 300 km Luftlinie zwischen Vilcabamba und hier zu ueberwinden! 2 volle Tage Fahrt von Morgens bis Abends und unterwegs immer ¨mira, una gringa¨, ¨una Gringita¨...
Aber es war spannend! Nicht nur die herrliche, sich dauernd aendernde Landschaft zu bestaunen (wir kamen durch Nebelwald, Regenwald, Wueste, Flachland, Berge...) Einfach mal wieder der Direkteinstieg nach Peru, wo das Taxi mit 9 Leuten vollgestopft wird, bevors losgeht, die immergleiche sogenannte ¨Musik¨, die ueberall putzenden Menschen (bin immernoch vom Heim phobiesiert), einfach all die unbeschreiblichen Eindruecke, die ich von diesem Land habe. Erst fand ichs so furchtbar wieder hier in Peru zu sein, aber dann war die Fahrt und alles doch irgendwie ploetzlich ganz toll und mittlerweile freu ich mich sogar schon auf Lima!

In der Stadt dann erstmal n ¨Ruhetag¨, nach der ganzen Fahrt und vorallem all dem Stress in Vilcabamba :)
Abends gings dann aber gleich weiter nach Tingo, ein winziges Bergdoerfchen 1-2 Stunden von hier. Am morgen fureh raus und dann die 1200 m rauf zu Kuélap, der Präinkastadt. Angeblich fast Machu Picchu vergleichbar, aber dadurch dass so untouristisch, ein dicker Pluspunkt. Nach 3 Stunden schwitzen kamen wir endlcih oben an und der Regen loeste die Sonne ab.
Allzuviel hab ich nicht ueber die Ruinen rausgefunden, aber das war auch egal! Es war einfach schon toll dort zu sein. Ueber die Erbauer, die Chachapoyans, weiss man eh nur sehr wenig.
Jedenfalls liessen sie maechtige Steinmauern da hoch oben in den Bergen stehen. Eine etwa 600m lange und 150m breite Stadt von einer teilweise 12m hohen Mauer umgeben, aus dicken Steinbloecken, die noch nicht so raffiniert zusammengefuegt waren wie die der Inkas aber trotzdem maechtig beeindrucken. Die Haeuser drinnen waren so ziemlich alle rund, nur ein paar ganz wenige Gebaeude waren eckig, aber grossteils noch sehr gut erhalten. Ja, schoen, all die Mauerwerke anzuschaun, zwischen den Labyrinthartigen Waenden rumzuwandern. Aber ich glaub nur die dort herrschende Stimmung machte das ganze so toll. Nur wenige Besucher kommen dort taeglich hin, so hatten wir den Platz quasi fuer uns allein.
Und dann die Vegetation. Eigentlich ist die Stadt mittlerweile ein Wald. Viele schoene alte Baeume fuellen die Stadt, die alle selbst mit etlichen Pflanzen bewachsen sind. Und dann all die anderen Gewaechse und Blumen. Ich kenn mich da ja nich sonderlich aus, aber die Vielfalt konnte selbst ich erkennen! Von einfachen Wiesenbluemchen, ueber Sonnenblumenverwandte ueber herrliche Orchideen bis zu exotischen kraeftigfarbigen grossen Blueten.... Und die Anden duften ja sowieso schon so viel besser als unsere Alpen!
Ein zauberhafter Ort!
Aber wir mussten uns bald schon wieder an den Abstieg machen, die anderen Touris die im Bus kamen, wollten uns nicht mitrunter nehmen. Geplant war, von Tingo nach Chachapoyas zu duesen und dann noch den Nachtbus nach Chiclayo zu erwischen. Aber es liess sich einfach kein Gefaehrt in die Stadt finden. So sind wir heute Morgen gemuetlich zurueck gekommen und habe jetzt noch einen Stadttag hier.
Fuer mich gehts jetzt langsam aber sicher nach Lima zurueck. So wie ich mir das jetzt vorstelle werde ich dort 2-3 Wochen arbeiten und dann nochmal aufbrechen. Wahrscheinlich doch ins Kinderheim zurueck. Ich kanns kaum erwarten all die Kids und die Leute dort zu sehen. Die Alte kann mich mal.
Aber kann auch sein dass es ganz anders kommt. Mal schaun wie die Lage in Lima so ist!

No comments: