Tuesday, March 11, 2008

Quilotoa

Da ich letzte Woche endlcih wieder an schoenes schoenes Geld rankam, hock ich jetzt schon in Baños mit aufregenden Tagen hinter mir!

Es war doch ein sehr erleichterndes Gefuehl, endlich wieder mehr als 5$ in der Tasche zu haben und die Hostelschulden zahlen zu koennen! War zwar ne recht interessante Situation, mal ohne Geld da zu hocken, wo jeder Cent viel wiegt, ganz weit weg. Aber schoene mit dem Wissen, dass man jedenfalls wieder da raus kommt!

Vom Bankautomat bin ich zum Markt gegangen, von dort zum Hostal ciao ciao und dann 4 Stunden suedlich nach Latacunga, eine Stadt die nur aus Markt zu bestehen scheint. Da es nichts tolles gab, bin ich gleich am Morgen zum Quilotoa-Loop aufgebrochen, was mit einer spektakulaeren Busfahrt in das Dorf Zumbahua begann, das fuer seinen Samstagsmarkt beruehmt ist, den ich leider um eine halbe Stunde verpasste. Von dort gings dann nach einigen Verhandlungen per Laster weiter zum Mittelpunkt des Trips, dem Quilotoasee auf 3800m. Nachdem ich dort ein nettes Hostel fand (dort sind die einzigen von Indigenas betriebenen Hostels Ecuadors, sehr empfehlenswert!) und mich dick angezogen hatte, trat ich ich dickes Weiss hinaus :(nein kein schnee). Alles voller Wolken! So sah ich erstmal nix von See und ueberhaupt, aber bin einfach mal drauf los gelaufen. Nach nem weilchen ists etwas aufgezogen und ich befand mich am Kraterrand des etwa 200m weiter unten liegenden Vulkankratersees. WOW! Von steilen gruenen Haengen umgeben, lag er da unten, ganz ruhig in der immer mehr durchscheinenden Sonne glitzernd. Ich befand mich auf einem Aufundabpfad um den Krater herum. Die Idee einmal drumzulaufen, was eigentlcih garnich so weit aussah, verwarf ich wieder, als mir ploetzlich haufenweise groggy Leute entgegenkamen und verzweifelt fragten, wieviel noch fehlt, sie seien schon seit 5 Stunden unterwegs! Ich hatte weder Wasser noch sonst was dabei (in der Hoehe war das Laufen doch erstmal wieder anstrengen!) und in der naeherkommenden Ferne grollten schon wieder die Donner!

als ich also nach 2 Stunden wieder auf der Dorfseite des Sees stand, schaute ich noch zu, wie die Wolken den Krater vollkommen fuellten und dann gings ans Feuer im Hostal, denn es war doch richtig richtig kalt geworden! Gemuetlich mit Tee und bald ein tolles Abendessen mit erstem Lamafleisch!

Den Abend verbrachte ich mit Tobi dem Italiener, Delphine der Franzoesin und Mat dem Alaskaner(?) am Feuer. Letzterer schlug mir vor, am naechsten Tag mit ihm in das naechste Dorf zu wandern und die anderen hatten beide schon ihren letzten Abend.

Am Morgen sind wir dann also zum 14 km entfernten Chugchilan aufgebrochen. Poah war mein Rucksack schwer! Verdammt und das auf der Hoehe! Wieso hab ich den Fuehrer mitgenommen, nicht die wichtigsten Seiten rauskopiert? War es wirklcih noetig, Schlafsack mitzuschleppen? Obst ist zwar toll, aber...

Naja bekanntlich gewoehnt man sich ja an das Gewicht und so konnts nur noch aufwaerts gehn.

Und das kam dann auch bald! nachdem wir naemlcih begeistert ein Sandfeld am Rande eines riesen Canyons runterschlitterten, befanden wir uns ganz abrupt auf der Felsspitze, die die 2 Schluchten stehen liessen, bevor sie zusammenliefen! Die rechte konnte man bis dahin garnicht sehen. Ploetzlich nimmer so toll, die steilen Waende! Wir haben alles abgesucht, aber es gab einfach keinen menschlichen Weg da runter. Keuch schwitz schnauf und alles wieder rauf! Diese doofen Locales, wieso muessen die auch die paar wenigen schilder entfernen die das freundliche Hostel angebracht hatte um die lieben Dollars sicher zu sich zu leiten!?

Der Rest verlief jedoch ganz gut! Ich koennt noch alle Einzelheiten beschwaermen, aber das waer glaub ich unendlich, denn insgesamt wars scho sehr schoen!

Die Landschaft ist einfach herrlcih! Nur ganz selten trifft man auf kleine verteilte Bauernhaeuschen mit ein paar Tiern herum und meistens giftigen Hunden dabei. Ansonsten scheinen alle Haenge aus Feldern zu bestehen. Das ist wirklcih unglaublich, wo die ueberall ihre Papas und sonstige Sachen anbauen und immerwieder muss man einfach staunend stehen bleiben, besonders wenn man die Leut noch darin arbeiten sieht, mit Kindern auf dem Ruecken...

So insgesamt sind die Berge ziemlcih anders als unsere herrlichen Alpen. Da oben ist alles noch gruen, schoene Baeume, Doerfchen, Farmen. Alles sind sanfte Huegel, bis auf die paar schneebedeckten Vulkane die man immer wieder aus den Wolken aufragen sieht. Bei uns ist in der Hoehe alles felsig und eisig. Und trotzdem ists sehr beeindrucken, wie die Menschen dort leben. So einsam. Immer wieder begegneten wir Schulkindern auf dem Weg, die taeglcih Stundenlang durch die Berge laufen muessen. Bei uns unvorstellbar!
Am naechsten Tag sind wir dann zum Nebelwald gewandert. Das laufen war so viel einfacher!! Aber wir wussten beide nich, wie wir uns den Nebelwald vorstellen sollten und habens auch nicht wirklich rausgefunden, da der Nebel uns die ganze Sicht nahm. Es waren eher Baeumchen und Buesche mit wunderschoenen farbkraeftigen Blumen und Baechlein und tolle Voegel... Dann begann es zu regnen und wir beschlossen umzudrehen.
Gestern morgen gings dann leider schon wieder weiter. Da der einzige Bus in Chugchilan schon um 3 uhr morgens faehrt, beforzugte ich mit dem Milchlaster ins naechste Dorf zu fahren und von dort den Nachmittagbus zu nehmen. Mat musste in die andere Richtung weiter. Aber du, die Fahrt war echt cool! Man steht da hinten auf dem Pickup drauf, waehrend der mit teilweise megageschwindigkeit ueber die Schlagloecher schantzt und versucht sich festzuhalten, Bilder zu machen und den Pulli so gut es geht ueberall zu zuhalten... Mit drauf waren ein paar andere locale Passagiere, 2 Tonnen die sich unterwegs mit Milch fuellten und der stumme Milchausgeber, bzw. -annehmer. Die Baeuerchen stehen da mit ihren Milcheimerchen am Strassenrand und warten auf den Laster. Hat echt Spass gemacht! Nach der Stunde Fahrt im naechsten Dorf dann stellte sich aber raus, dass der Bus zurueck nach Latacunga erst 3 Std spaeter faehrt. Und der brauchte dann auch noch ewig sodass ich erst spaet ankam und noch spaeter weiterkam.
So bin ich jetzt seit gestern Abend hier in Baños, mit 10000 Mittouristen und will eigentlcih nur raus hier! War so schoen in den Bergen, ohne jegliche Touris! Aber hier gibts halt doch n paar nette Sachen zu machen....

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