Tuesday, February 26, 2008

Quito

Sodele, Hallo aus Ecuador!

Kurze Zusammenfassung der letzten Tage:
Nachdem ich die herrliche Strandwoche in Huanchaco hatte, bin ich doch noch auf dem Weg nach Tumbes eine Nacht in Mancora haengen geblieben, DEM Badeort Perus, wo sich mehr Touris als Peruaner rumtreiben. Ein einziges Partykaff. Aber ziemlich stillos und langweilig! Ein schoener (ueberfuellter) Strand mit Cocopalmen, schoenes blaues Wasser und riiiesige Wellen! Die waren bestimmt 2-3 Meter hoch, aber mir kamen die auf dem Brett viiel hoeher vor, vorallem nach den gemuetlichen, regelmaessigen in Huanchaco! Mit der irrestarken Strömung dazu nicht gerade ideal zum lernen! N Zwischenstopp wars jedenfalls wert!

Abends kam ich dann in Tumbes an, ganz oben im Norden von wo aus mich ein sehr zwielichter Taxifahrer nach Zarumilla fuhr. Da haett ich besser auf mein (richtiges) Gefuehl hoeren sollen und NICHT einsteigen! Aber ich bin gut angekommen und wurde herzlich empfangen!
Zarumilla ist ein kleines kleinens Pueblo sehr nah an der Grenze, in dem nichts passiert (obwohl die Disko erstaunlicherweise garnicht soo schlecht war!) und eigentlich nicht besuchenswert waere, waeren da nicht die Freunde von Freunden aus Lima, die mir ueber die "Zwielichteste Grenze Suedamerikas" * halfen. Ich wurde gleich ueberredet so lang wies mein Visum erlaubt zu bleiben- 2 Naechte, die fuer die Muecken dort ein reines Fest gewesen sein muessen. Die Umgebung ist schon tropisch gruen, im Moment von starkem Regen befallen, deshalb sogar im Ausnahmezustand, tagsueber tierisch heiss und abends die Muecken. Insgesamt echt nicht umwerfend, wobei mal wieder gruen auch nciht schlecht war! Jedenfalls wars sehr gut die Hilfe zu haben! Durch all den Regen waren die Grenzbruecken gesperrt was das eh schon herrschende Verkehrschaos um ein vielfaches steigerte und fast undurchdringbar machte. Letztendlich ging dann aber alles gut! Sogar die etwas abenteuerliche Busfahrt! Hab die ganze Nacht bevorzugt nicht zu schlafen, man weiss ja nie was meinem Rucksaeckchen (dem schoensten von allen) so passieren koennte! Haette mich allerdings eher um den Bus sorgen sollen, denn der war mitten in der Nacht irgendwann mal kaputt, meinem Rucksack wiederfuhr ausser einem Schlammbad weiter nix!

Mit ein paar Stunden verspaetung sind wir dann am Morgen nach etwa 16 Stunden Fahrt durch spektakulaere Schluchten, die komplett gruen mit allerlei tropischaussehenden Pflanzen bewachsen sind, durch die sich in regelmaessigen Abstaenden donnernde Wasserfaelle bahnen und in denen schoene Nebel- wolkenbaende haengen in die Hauptstadt hochgetuckert, die sich auf 2850m befindet. Recht frisch hier oben! Aber schoen vom ersten Anblick an! Und so gruen! Ich wuerd sagen das ist die gruenste Grossstadt in der ich war!
Ich hab mir erstmal ein schoenes Hostel gesucht und bin nach kurzem Paeuschen gleich die Stadt etwas erkunden gegangen! Ja wirklcih schoen! Aber soo anders als in Peru! Alles viel ordentlicher, geregelter, sauberer, teurer! scheint reicher zu sein. Es gibt geregelte Buslinien und einheitliche Taxis (alle gelb!) mit Taxometer, man wird nicht von jedem Mann angemacht, dafuer sind die Leute aber auch nicht ganz so freundlich. Alles etwas unpersoenlicher (oder kommts mir nur so vor, weil ich fremder hier bin!?). Aber wohltuend nach meinem Peruabscheu der letzten Tage. Ich weiss auch nicht woraus der sich entwickelt hat, aber irgendwie hatte ich keine Lust mehr in dem Land zu sein. Hatte die Schnautze voll von den Leuten, vom dauernden Chaos, vom Essen (das hier leider auch nicht viel anders is!)...

Ja, Quito ist schoen und es sieht so aus als gaebs die nachsten Tage hier viel zu sehen und zu tun. Wies weiter geht oder wie lang ich bleib weiss ich noch nicht. Von daher einfach, bis zum naechsten Mal!

* lonely Planet!!

Thursday, February 21, 2008



Beim Stifte klauen

Unser Klassen- und Schlafzimmer in Villacuri, dem verdorbenen Kaff







Fischer mit den typischen Huanchacobooten, den Caballos de Totora. Gerade am Netz flicken










Wandmalereien in der Huaca de la Luna, einer Pyramide der Mochekultur



die alte Lehmziegelstadt Chan Chan bei Trujillo. Chimu Kultur


...die ausgegraben jetzt so aussieht





Sunday, February 17, 2008

Wueste Stadt und Meer -- Peru gibt vieles her

Ach, Peru kann ja auch soo schoen sein! Erst mal aus Lima rauskommen und dann wieder zurueckkehren und wieder raus!! Alles gleichtoll!

Erstmal raus:
Wie gesagt bin ich aus dem Heim raus und gleich mit Alois und seinen Ecosilos nach "Ica" und wusste nur, dass wir in einer Schule mit einfachen Verhaeltnissen wohnen wuerden und ich mit den Kids zum Thema Umweltschutz, Recycling und Muelltrennung arbeiten sollte waehren er seine Ecosilos installiert. Die Ueberraschung kam, als wir irgendwo in der Wueste aus dem Bus ausstiegen! Nicht nur die Hitze, die einem gnadenlos entgegenschlug, sondern das Nichts in dem wir uns befanden. Wo ist die Stadt!?? Da waren nur die paar Huettchen die irgendwo ein paar hundert Meter weiter hinten am Strassenrand standen. Erst da kapierte ich, dass es sich um das Department Ica und nicht um die gleichnamige Hauptstadt handelt!
Da standen wir also in Santa Cruz de Villacuri, dem huebschen 150 Huettendorf, zwischen Ica und Pisco, in dem es kein Strom und nur Salzwasser aus einem Brunnen gibt. Hach und ich fands nach dem anfaengleichen Wundern einfach nur herrlich! Endlich kann man mal wieder die Luft einatmen ohne das Gefuehl zu haben, seine Lungen fuer den Rest seines Lebens zu verpesten. Nachts konnte man sogar Sterne sehen und Tagsueber gabs auch mal blauen Himmel und dann auch richtig schoene dicke Wolken mal wieder, all das was man in Lima nach einer Weile sehr vermisst. Und einfach mal Ruhe von der Stadt! Den Horizont bilden schoene Duenen, nicht wie die von Huetten zugebauten, vermuellten in Lima. Einfach mal wieder Natur!!!!
Die naechsten Tage hab ich mit den Kids gearbeitet und mit den 400 dort zu installierenden Ecosilos geholfen. Hat ganz gut geklappt, allerdings war ich schockiert von den Menschen die dort leben. Alle wirken so tot. Die sind so apatisch so langsam so hoffnungslos. Man kann sie anschreien und die starren nur weiter vor sich hin. Die unueberschaubar vielen Kinder genauso wie die vor der Tuere hockenden Alten. Aber wie denn auch anders! Da gibts einfach nichts!!! Und in den paar Kiosks nur Kekse.

Es war eine tolle Erfahrung, aber nach 2 Wochen wars dann schon ok, mal wieder nach Lima zurueck zu kommen. Es hat sich dann so ergeben, dass ich in Miraflores landete und ich kam mir vor wie in einem anderen Zeitalter in einer voellig anderen Welt. Der Hammer war der Supermarkt und nach fast 3 Monaten endlich mal wieder eine Waschmaschiene. Hat gut getan, war aber doch etwas seltsam!

Mit all der dortgefundenen Energie bin ich dann am naechsten Tag ins Heim, wo Simon mich am abend nett ueberraschte.
Puuh, in einer langen langen Nacht hab ich weitere duestere Geschichten des Hauses erfahren und beschlossen nichtmehr zurueckzukehren. Aber trotzdem wars schoen all die Kinder wieder zu sehen und all die anderen Leute. Ach ich weiss auch nicht. Mir faellts schwer, von dort zu gehen, aber ich war nach diesem einen Tag schon wieder so ko. Was solls!
Nach nem Tag mit Simon in Lima bin ich dann im Nachtbus nach Trujillo geduest und dort von Nicola abgeholt worden. Sag mer einfach mal Nicola ist mein Tio! Ja und seither werd ich hier rundum verwoehnt, von ihm und Liliana, seiner umwerfenden Frau. Wir befinden uns in Huanchaco, einem huebschen kleinen Fischerdoerfchen, das nach meinem Geschmack leider etwas zu sehr von Touris befallen ist. Aber die haben auch recht! Es ist herrlich hier! Anfangs wars seltsam, weil das einfach nicht das Peru ist, das ich bisher hatte, aber an Meer, Sonne und Urlaubsstimmung kann man sich doch recht schnell gewoehnen!
Die naechsten Tage werd ich mich mal nach nem Surfbrett umschauen und einfach garnichts tun und dann schauen, dass ich bis zum 22. ueber der Grenze und in Ecuador bin, denn dann sind meine ersten 90 Tage hier schon vorbei.

An alle die dies lesen, liebste Gruesse, und an die anderen auch!