Sunday, February 17, 2008

Wueste Stadt und Meer -- Peru gibt vieles her

Ach, Peru kann ja auch soo schoen sein! Erst mal aus Lima rauskommen und dann wieder zurueckkehren und wieder raus!! Alles gleichtoll!

Erstmal raus:
Wie gesagt bin ich aus dem Heim raus und gleich mit Alois und seinen Ecosilos nach "Ica" und wusste nur, dass wir in einer Schule mit einfachen Verhaeltnissen wohnen wuerden und ich mit den Kids zum Thema Umweltschutz, Recycling und Muelltrennung arbeiten sollte waehren er seine Ecosilos installiert. Die Ueberraschung kam, als wir irgendwo in der Wueste aus dem Bus ausstiegen! Nicht nur die Hitze, die einem gnadenlos entgegenschlug, sondern das Nichts in dem wir uns befanden. Wo ist die Stadt!?? Da waren nur die paar Huettchen die irgendwo ein paar hundert Meter weiter hinten am Strassenrand standen. Erst da kapierte ich, dass es sich um das Department Ica und nicht um die gleichnamige Hauptstadt handelt!
Da standen wir also in Santa Cruz de Villacuri, dem huebschen 150 Huettendorf, zwischen Ica und Pisco, in dem es kein Strom und nur Salzwasser aus einem Brunnen gibt. Hach und ich fands nach dem anfaengleichen Wundern einfach nur herrlich! Endlich kann man mal wieder die Luft einatmen ohne das Gefuehl zu haben, seine Lungen fuer den Rest seines Lebens zu verpesten. Nachts konnte man sogar Sterne sehen und Tagsueber gabs auch mal blauen Himmel und dann auch richtig schoene dicke Wolken mal wieder, all das was man in Lima nach einer Weile sehr vermisst. Und einfach mal Ruhe von der Stadt! Den Horizont bilden schoene Duenen, nicht wie die von Huetten zugebauten, vermuellten in Lima. Einfach mal wieder Natur!!!!
Die naechsten Tage hab ich mit den Kids gearbeitet und mit den 400 dort zu installierenden Ecosilos geholfen. Hat ganz gut geklappt, allerdings war ich schockiert von den Menschen die dort leben. Alle wirken so tot. Die sind so apatisch so langsam so hoffnungslos. Man kann sie anschreien und die starren nur weiter vor sich hin. Die unueberschaubar vielen Kinder genauso wie die vor der Tuere hockenden Alten. Aber wie denn auch anders! Da gibts einfach nichts!!! Und in den paar Kiosks nur Kekse.

Es war eine tolle Erfahrung, aber nach 2 Wochen wars dann schon ok, mal wieder nach Lima zurueck zu kommen. Es hat sich dann so ergeben, dass ich in Miraflores landete und ich kam mir vor wie in einem anderen Zeitalter in einer voellig anderen Welt. Der Hammer war der Supermarkt und nach fast 3 Monaten endlich mal wieder eine Waschmaschiene. Hat gut getan, war aber doch etwas seltsam!

Mit all der dortgefundenen Energie bin ich dann am naechsten Tag ins Heim, wo Simon mich am abend nett ueberraschte.
Puuh, in einer langen langen Nacht hab ich weitere duestere Geschichten des Hauses erfahren und beschlossen nichtmehr zurueckzukehren. Aber trotzdem wars schoen all die Kinder wieder zu sehen und all die anderen Leute. Ach ich weiss auch nicht. Mir faellts schwer, von dort zu gehen, aber ich war nach diesem einen Tag schon wieder so ko. Was solls!
Nach nem Tag mit Simon in Lima bin ich dann im Nachtbus nach Trujillo geduest und dort von Nicola abgeholt worden. Sag mer einfach mal Nicola ist mein Tio! Ja und seither werd ich hier rundum verwoehnt, von ihm und Liliana, seiner umwerfenden Frau. Wir befinden uns in Huanchaco, einem huebschen kleinen Fischerdoerfchen, das nach meinem Geschmack leider etwas zu sehr von Touris befallen ist. Aber die haben auch recht! Es ist herrlich hier! Anfangs wars seltsam, weil das einfach nicht das Peru ist, das ich bisher hatte, aber an Meer, Sonne und Urlaubsstimmung kann man sich doch recht schnell gewoehnen!
Die naechsten Tage werd ich mich mal nach nem Surfbrett umschauen und einfach garnichts tun und dann schauen, dass ich bis zum 22. ueber der Grenze und in Ecuador bin, denn dann sind meine ersten 90 Tage hier schon vorbei.

An alle die dies lesen, liebste Gruesse, und an die anderen auch!

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